Vernatsch, Lagrein, Blauburgunder, Weißburgunder, Gewürztraminer, Sauvignon, Pinot Grigio

Die unglaubliche Sortenvielfalt in der Südtiroler Wein-Landschaft!

Oktober 2020

Mit einem Rekord hat unsere Weinwirtschaft manchmal Bauchweh: In Südtirol gibt es über 2 Dutzend Rebsorten. Das ist – gemessen an der kleinen Anbaufläche – Weltrekord.

Denn die kleinen Sorten, sagen junge Weinmanager, lassen sich nur schwer vermarkten. Aber gerade diese Kleinen, sagen renommierte internationale Weinjournalisten, waren immer schon das Salz in der Südtiroler Weinsuppe.

In den letzten 20 Jahren hat die Hektik der Obstbauern, die schon lange ein Spielball von Großhändlern und Baum-Großschulen sind, auch ihre Kollegen, die Weinbauern angesteckt.

In kürzester Zeit wurden so viele Reben, hauptsächlich Vernatschreben gerodet und durch so genannte „marktgängigere“ Sorten ersetzt wie nie zuvor. Viele Entscheidungen sind einigermaßen leicht nachvollziehbar: noch vor zwei Generationen war Vernatsch ein sehr gewinnbringender Wein & deshalb wurde er immer in den besten Lagen gepflanzt. In den 1980er Jahren entstand – angeheizt durch die italienischen Weinführer – eine prestigeträchtige Nachfrage für Spitzen-Cabernets & -Merlots. Also mussten ein paar Zugpferde her, folglich wurde in einigen sehr, sehr warmen Lagen Vernatsch durch die genannten schweren Sorten ersetzt. Mit Erfolg: Kronen, Lorbeeren, 3-Gläser & dergleichen mehr wurden reihenweise eingesackt. Ironie des Weinschicksals: die schnellen Winde der Weinmode haben sich längst gedreht & ausgerechnet genau jene italienischen Weinführer, die am lautesten unsere Cabernets & Merlots gefeiert haben, ließen sie am schnellsten wieder fallen.

Danach begann der Hype um den Südtiroler Weißwein: Weißburgunder, Chardonnay, Pinot Grigio, Gewürztraminer, Kerner, Sauvignon und Sylvaner zwischen Salurn, Meran, Vinschgau, Überetsch und dem Vinschgau konnten nicht schnell genug wachsen um die steigende Nachfrage auf dem Weinmarkt zu befriedigen.

Zu den Pionieren des Südtiroler Weißwein-Booms der letzten Jahrzehnte gehört sicherlich Hans Terzer, der Langzeit-Kellermeister der Kellereigenossenschaft St. Michael/Eppan. Besonders mit der exklusiven, in allen Vinum Hotels Südtirol erhältlichen „St. Valentin“-Qualitätslinie hat Terzer bewiesen, dass Südtiroler Weißweine aus höheren Lagen auch sehr langlebig sind und international für Furore sorgen können.

Aber auch abseits von den gefeierten Premium-Weinen überraschen Südtiroler Nischen-Weine wie der gerade vor dem Aussterben bewahrte Bozner „Blatterle“ oder der Vinschgauer „Fraueler“ und besonders die verschiedenen Vernatsch-Spielarten selbst bei anspruchsvollen „Wein-Gaumen“:

„Das Komische ist nur“, schwärmte Jens Priewe, einer der einflussreichsten deutschen Weinkritiker kürzlich vom St. Magdalener „Huck am Bach“ der Kellerei Bozen, „dass dieser St. Magdalener an jenem Abend gerade denen so gut schmeckte, die sich von Berufs wegen sonst überwiegend mit Champagnern, Burgundern, Super-Tuscans und ähnlichen Wein-Celebritäten beschäftigen. Mir als einem der Gäste war sofort klar warum: Dieser Wein ist herrlich unanstrengend. Man muss nicht über ihm grübeln, sich nicht in ihn vertiefen, um ihm irgendwelche Geheimnisse zu entlocken. Man braucht ihn nicht wortreich beschreiben. Man muss auch nicht Jahre warten, bis er einen Höhepunkt erreicht hat. Er hat ihn eigentlich immer. Man schenkt sich ein, lehnt sich zurück, führt die Gabel mit dem Schlutzkrapfen, dem Kaspressknödel, dem Tirola Bauerngröstl entspannt zum Mund und spült hernach mit einem Schluck aus dem Glas nach. So mag es der „Huck am Bach“ am liebsten.“

Schwierige Weinkombinationen!

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Weingut Klosterhof in Kaltern an der Weinstrasse

  • Weinverkostung mit Weinbergbegehung in unserer Weißburgunder-Lage „Trifall“ und Kellerbesichtigung
  • Brennereibesichtigung mit Hannes Andergassen in der neuen Erlebnisbrennerei des Klosterhofs
  • Neues Wein-SPA

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